Verkehrsentwicklungsplan Wiesbaden 2030

Die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung hat am 2. Juli 2020 den Verkehrsentwicklungsplan Wiesbaden 2030 (VEP 2030) beschlossen. Mit diesem Planwerk wurde der bestehende Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 2005 aktualisiert und überarbeitet. Auslöser war eine stetige Zunahme der Bevölkerung und der Arbeitsplätze und damit verbunden ein Wachstum des Verkehrs in der Stadt. Die bestehenden Konzepte und Planungen entsprachen somit nicht mehr den gestiegenen Anforderungen.

Der Verkehrsentwicklungsplan Wiesbaden 2030 wurde vom ZIV – Zentrum für integrierte Verkehrssysteme in Zusammenarbeit mit dem Büro Mobilitätslösung aus Darmstadt von 2015 bis 2020 erarbeitet.

Im Kern enthält der VEP Wiesbaden 2030 ein Integriertes Handlungskonzept, das unter Beteiligung der Ortsvorstehenden und Vertretern der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung erstellt wurde. Es besteht aus insgesamt 48 Maßnahmen, die sich auf den Fuß- und Radverkehr, den fließenden und ruhenden motorisierten Individualverkehr, den ÖPNV und den Wirtschaftsverkehr beziehen. Ein weiterer Ansatzpunkt ist das Mobilitätsmanagement. Zuständig für die Maßnahmen ist überwiegend die Landeshauptstadt Wiesbaden (LHW); Vorhaben an Bundesfernstraßen und im Schienenverkehr werden durch die jeweiligen Baulast- und Aufgabenträger umgesetzt. Hierzu zählen u. a. der Ausbau der A 66 und Kapazitätserweiterungen einzelner Bundesstraßen im Wiesbadener Stadtgebiet. Allerdings ersetzt der VEP 2030 nicht die Beschlussfassung zu jeder einzelnen der 48 Maßnahmen.

Mit den Maßnahmen, die einen Realisierungshorizont bis 2030 haben, sollen der Öffentliche Verkehr sowie der Rad- und Fußverkehr attraktiver werden. Für den motorisierten Verkehr sind Ausbauten insbesondere an den Autobahnen und den Zufahrtstraßen vorgesehen. Eine wichtige Maßnahme ist der Bau der CityBahn Mainz – Wiesbaden als künftiges Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Wiesbaden. Für den Radverkehr ist der Bau eines durchgängigen Fahrradnetzes für den Alltagsverkehr sowie der Bau von Radschnellverbindungen nach Frankfurt und Mainz vorgesehen. Eine Folge ist, dass auf der Mainzer Straße und dem 1. Ring die Belastungen mit Kfz-Verkehr gegenüber dem Bezugsfall zurückgehen (siehe nachstehende Abbildung).

Differenzbelastung (Kfz/24h) Integriertes Handlungskonzept//Bezugsfall 2030

Verkehrsmodell Wiesbaden, Differenzbelastung IHK - Bezugsfall 2030eigene Darstellung

Quelle: Verkehrsmodell Wiesbaden, eigene Darstellung

Werden alle Maßnahmen umgesetzt, so werden 2030 62 % aller Wege der Wiesbadener Bevölkerung in der Stadt zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖV zurückgelegt; 2015 waren es noch gut die Hälfte aller Wege (51%). Damit kann es gelingen, die umweltfreundlichen Verkehrsmittel, vor allem aber den Radverkehr, zu stärken und die vielfältigen Belastungen, die der Verkehr hervorruft, zu reduzieren.

Die Kurzfassung des Verkehrsentwicklungsplans finden Sie hier als PDF-Broschüre.